GameStop kauft Bitcoin: Darum könnte GME Milliarden investieren

GameStop kauft Bitcoin: Darum könnte GME Milliarden investieren

GameStop (GME) kauft Bitcoin – das gab das US-Unternehmen gestern in einer Pressemitteilung bekannt. Demnach möchte das Unternehmen die größte Kryptowährung als Reserve anlegen – augenscheinlich, um Wertverlusten des US-Dollars vorzubeugen und gleichzeitig von möglichen Kursgewinnen des Bitcoins zu profitieren.

In der Pressemitteilung hält sich GameStop auffällig knapp. In nur drei Zeilen erklärt man den ungewöhnlichen Strategiewechsel, der für die Einzelhandelskette eine wichtige Wende darstellen könnte.

“GameStop gibt heute bekannt, dass der Vorstand einstimmig eine Aktualisierung seiner Investitionspolitik beschlossen hat, um Bitcoin als Reservewährung aufzunehmen”, heißt es dort.

Details gehen aus der Verlautbarung nicht hervor. Viele Fragen bleiben also offen – vor allem die Frage nach dem Ausmaß der neuen Bitcoin-Reserve. Einige Personen hoffen, dass GME in die Fußstapfen von Strategy (ehemals MicroStrategy) tritt und etliche Milliarden US-Dollar in Bitcoin investiert.

Matt Cole, Geschäftsführer des Vermögensverwalters Strive, forderte GameStop im Februar bereits dazu auf, alsbald enorme Summen in Bitcoin zu investieren. Genauer gesagt geht es um beinahe fünf Milliarden US-Dollar, die sich mittlerweile in den Rücklagen GameStops befinden könnten.

Anfang Februar gab GameStop US-Dollar-Rücklagen mit einem Ausmaß von 4,75 Milliarden US-Dollar bekannt. Cole warnte davor, diese Summen weiterhin in US-Dollar zu halten, da sie der Gefahr einer Entwertung durch Inflation unterliegen.

Cole glaubt, dass GameStop eine bedeutsame Neuausrichtung gelingen könnte. Im Gaming-Sektor könne das Unternehmen zum führenden Bitcoin-Investor heranwachsen. GameStop-CEO Ryan Cohen reagierte bereits öffentlich auf Coles Empfehlung.

Letter received.

— Ryan Cohen (@ryancohen) February 25, 2025

“Brief empfangen”, erklärte Cohen auf X.

Wird GameStop vollständig zu einem Bitcoin-Proxy?

Dass GameStop bald in Bitcoin investieren würde, erwarten seit Februar Teile der Krypto-Szene. Damals traf Geschäftsführer Cohen den Kopf hinter Strategys Bitcoin-Investments: Michael Saylor.

Gemeinsam veröffentlichten sie ein Bild auf sozialen Netzwerken, das ihre Zusammenkunft belegt. Ohne genauere Details bekannt zu geben, war recht schnell klar, dass die beiden über eine Bitcoin-Investmentstrategie gesprochen haben.

pic.twitter.com/wlOwEGli6n

— Ryan Cohen (@ryancohen) February 8, 2025

Erst im November 2024 überzeugte Saylor das Medienunternehmen Rumble von einem millionenschweren Bitcoin-Investment.

Saylors eigenes Unternehmen Strategy kauft seit 2020 Bitcoin. Der Softwareentwickler häufte so BTC im Wert von 44,5 Milliarden US-Dollar an. Durch diese Investments entwickelt sich das Unternehmen immer mehr in ein Bitcoin-Proxy-Investment.

Dieselbe Entwicklung sei nun auch bei GameStop denkbar, schreibt Jordan Valinsky von CNN . GameStop und Strategy verbindet ein wichtiger Punkt: Das Kerngeschäft beider Firmen ist rückläufig.

GameStop kämpft seit Jahren mit dem Verkauf von Videospielen, da dieses Geschäft bereits zu großen Teilen online erfolgt. Die Bedeutung der Einzelhandelskette schwindet dahin. 2024 hat GameStop deshalb mehr als 1.000 Filialen geschlossen.

Mit dem Abbau der Einzelhandelsgeschäfte sei noch immer nicht Schluss. Weitere Filialen werden künftig von Schließungen betroffen sein. 3.203 Ladengeschäfte existieren weltweit. Statt als Einzelhandelskette könnte GameStop seine Existenz künftig als Bitcoin-Proxy-Investment fortsetzen.

Neben den bestehenden Rücklagen könnte GME die Einkünfte aus laufenden Geschäften ebenfalls für Bitcoin-Käufe nutzen. 2024 verzeichnete das Unternehmen Netto-Einnahmen von 3,8 Milliarden US-Dollar.