Krypto-News der Woche 9. Mai 2025

Kryptomarkt steigt: Beginnt der Bullenmarkt?

Der Kryptomarkt konnte über die letzten Stunden deutlich steigen. Der gesamte Markt wuchs über die letzten 24 Stunden um 5,83 Prozent auf einen Wert von 3,27 Billionen US-Dollar.

Unter den 100 größten Kryptowährungen sind fast ausschließlich grüne Zahlen zu finden. Der Bitcoin-Kurs liegt im Tagestrend 3,85 Prozent, im Wochentrend sogar 6,50 Prozent im Plus. Bitcoin knackte die 100.000-Dollar-Marke und notiert zum Redaktionsschluss bei 103.000 US-Dollar.

Unter den Top-10 sind die Gewinne einiger Altcoins bereits besonders deutlich. So stieg Solana im Tagestrend bereits um zwölf Prozent. Dogecoin erzielt im selben Zeitraum 13 Prozent Kursgewinn. Bei Cardano sind es zehn Prozent.

Besonders ins Auge sticht allerdings der ewige Zweitplatzierte. Ethereum schoss seit gestern um 20 Prozent in die Höhe. Im Wochentrend liegt ETH nun 28 Prozent im Plus. Laut einer Einschätzung des bekannten Kursanalysten Ali Martinez, könne der Markt nun mit dem Beginn des Bullenmarktes rechnen.

“Die wichtigste Barriere für Ethereum liegt bei 2.380 US-Dollar. Das Überwinden dieser Marke könnte eine neue Kursrallye auslösen”, erklärte Martinez.

The key supply barrier for #Ethereum $ETH sits at $2,380. Clearing this level could ignite a new bull rally. pic.twitter.com/JMTtg6ffVe

— Ali (@ali_charts) May 8, 2025

Zum Redaktionsschluss notiert ETH bereits bei 2.400 US-Dollar. Martinez geht also davon aus, dass sich die Gewinne über die nächsten Tage weiter fortsetzen. Ein genaues Kursziel nannte der Analyst nicht.

Ethereum vollzieht Pectra Upgrade

Hinter Ethereums plötzlicher Kursexplosion dürfte vor allem die Weiterentwicklung der Blockchain stecken. Am Mittwoch vollzog ETH das Pectra Upgrade. Augenscheinlich löste dieses unter Anlegern enorme Euphorie aus.

Pectra is live on Ethereum mainnet!

– Smart account wallet UX features now active
– L2 scaling data storage blobs increased by 2x
– Validator UX improvements live

Community members will continue to monitor for any issues over the next 24 hours.

— Ethereum.org (@ethereum) May 7, 2025

Durch Pectra wird eine grafische Benutzeroberfläche für Smart Account Wallets eingeführt. Ethereum erprobt diese Funktion bereits seit 2023. Die Veränderung gilt als hochmodern, da sie die bestehenden Kontenmodelle der Blockchain verbindet.

Nutzerkonten, die sogenannten EOAs, werden um Smart Contracts erweitert. Es entsteht das Prinzip der Smart Account Wallets. Dadurch sind Wallets programmierbar, wodurch Nutzer etwa Daueraufträge oder Multisig-Wallets einrichten können. Die Verbesserung kommt also dem Nutzerkomfort und der Sicherheit zugute.

Bisher ließen sich Smart Accounts schon über die Kommandozeile nutzen. Dank der neuen grafischen Oberfläche wird das Konzept nun massentauglich. Pectra führt auch weitere Fortschritte ein. So steigt die Skalierbarkeit von Layer-2s. Validatoren können eine veränderte grafische Nutzeroberfläche verwenden.

Das Upgrade sendet den Ethereum-Anlegern ein gern gesehenes Signal. Die Ethereum Stiftung wurde seit Monaten hart für ihre schwerfällige Arbeit kritisiert. Mit Pectra zeigt die Organisation, dass die Entwicklung der Blockchain immer noch fortläuft.

Streit um Bitcoin eskaliert: OP_Return künftig ohne Limit

Die Bitcoin-Szene brennt. Vor wenigen Tagen gab Bitcoin-Core-Entwickler Greg Sanders über Github bekannt, dass die Bitcoin-Funktion OP_Return verändert wird. Ab Bitcoin Core Version 30 wird das Limit der Funktion entfernt. Aktuell (in Version 29) verfügt sie über ein Limit von nur 80 Bytes.

Nach Sanders’ Bekanntgabe entbrennen rasch hitzige Debatten. Es ist nicht das erste Mal, dass die Funktion hart kritisiert wird. Bereits 2024 entbrannte um OP_Return ein Streit, nachdem das Runes Protocol veröffentlicht wurde.

Dieses Protokoll baut auf der Funktion auf und erlaubt so die Erstellung nutzergenerierter Token auf der Bitcoin-Blockchain, indem die dafür nötigen Daten mittels OP_Return auf der Blockchain gespeichert werden.

Viele Bitcoiner halten diese Daten für überschüssige Informationen, welche die Bitcoin-Blockchain unnötig aufblähen. Einige Bitcoiner – darunter auch der Entwickler Luke Dashjr – forderten die Zensur von OP_Return durch das Netzwerk. Diese Idee erlangte jedoch nie einen durchschlagenden Erfolg.

Die Bitcoin-Szene spaltet sich hauptsächlich in zwei Seiten. Während sich eine Seite für die Entfernung des Datenlimits einsetzt, möchte die andere Seite dies um jeden Preis verhindern. Kritiker glauben, es sei der Anfang vom Ende des Bitcoins. Sie rufen zum Boykott der offiziellen Bitcoin Core Version 30 auf.

Die Gegenseite hält eine Bekämpfung von OP_Return für eine Maßnahme der Zensur des Netzwerks. Da der Bitcoin ein offenes Netzwerk ist, müsse OP_Return vor der Zensur geschützt werden, argumentieren sie. Sorge vor der Aufblähung des Netzwerks besteht unter diesen Personen nicht, da die Daten mit entsprechenden Gebühren bezahlt werden müssen. “Gebühren sind der Filter”, ist das Motto dieser Seite.

They are one of several, but vulnerable to gaming

And no, they’re not fundamentally any different than other filters

— Luke Dashjr (@LukeDashjr) May 7, 2025

Die Bitcoin-Entwickler Calle und Dashjr im Wortgefecht.

Befürworter glauben zudem, dass die Entfernung des Limits zu einem Wachstum des Bitcoin-Ökosystems führt, da es neue technische Implementierungen erlaubt.

USA beschließen erstmals staatliche Bitcoin-Käufe

In den USA entschied man sich erstmals konkret für staatliche Bitcoin-Käufe . US-Präsident Donald Trump machte im März Schlagzeilen, als er ein Dekret verabschiedete, das eine bundesweite Bitcoin-Reserve zum Ziel hatte.

Einen Haken hatte dieser Beschluss allerdings: Trump legte fest, dass den US-Steuerzahlern durch die Reserve keine zusätzlichen Kosten entstehen dürften. Im Klartext bedeutet das: Die USA verwenden keine staatlichen Gelder, um aktiv BTC zu erwerben.

Im US-Bundesstaat New Hampshire ändert sich die nun. Die Gesetzgebung beschloss, aktiv in Kryptowährungen zu investieren. Bis zu fünf Prozent des Staatshaushalt dürfen in Kryptowährungen fließen, die eine Marktkapitalisierung von mindestens 500 Milliarden US-Dollar aufweisen. Somit kommt aktuell nur Bitcoin infrage.

Das Finanzministerium darf dann bis zu 420 Millionen US-Dollar investieren. Das Gesetz tritt in rund zwei Monaten in Kraft. Ob New Hampshire dann direkt BTC erwerben will, ist aktuell nicht bekannt.

Dennis Porter, einer der Hintermänner des Gesetzes, glaubt an die öffentliche Wirkung des Gesetzes, das offiziell den Namen HB 302 trägt.

“HB 302 beweist, dass man Steuergelder schützen, Reserven diversifizieren und Staatsanlagen zukunftsfähig machen kann. (…) New Hampshire hat nicht einfach eine Verordnung erlassen, sondern ein wichtiges Moment kreiert”, schrieb Porter.

Porter hofft auf einen Dominoeffekt. Er lieferte die Grundlage für das neue Gesetz und erwartet, dass es in weiteren US-Bundesstaaten aufgegriffen wird, um dort ebenfalls einen offiziellen Status zu erreichen.

Deutsche Behörden knacken berüchtigten Swapper

Deutschen Behörden ist es gelungen, den berüchtigten Swapper eXch zu knacken – das gab das Bundeskriminalamt heute in einer Pressemitteilung bekannt. Server und Kryptowährungen im Wert von 34 Millionen Euro seien beschlagnahmt worden.

Ein Swapper ist eine rudimentäre Krypto-Börse, die nur Kryptowährungen gegeneinander tauscht. Diese Art des Dienstes kommt ohne Nutzerkonten aus, weil die Gelder nur zwischen Wallets hin und her gesendet werden. Exch agierte seit 2014, baute aber insbesondere über die letzten Monate einen charakteristischen Ruf auf.

So nutzten Hacker der Lazarus Gruppe eXch, um einen Teil ihrer Beute aus dem Bybit-Hack zu verschleiern. Lazarus infiltrierte Bybit und stahl rund 1,5 Milliarden US-Dollar von der Börse.

Der Swapper beschlagnahmte keine Gelder und reagierte nicht auf schwarze Listen. Das BKA beklagt außerdem, dass eXch keine Identifizierung seiner Nutzer vornahm und auch keine anderen Nutzerdaten sicherte.

Kriminelle nutzten eXch deshalb sehr gern, um ihre Spuren zu verschleiern und um illegal erbeutete Kryptowährungen in Sicherheit zu bringen. Aufgrund des wachsenden öffentlichen Drucks gaben die Betreiber von eXch im April bekannt, den Dienst zum 1. Mai einzustellen. Allerdings sollten die bestehenden Strukturen weiterverwendet werden.

“Was nach dem 1. Mai geschieht, wird von unserem neuen Managementteam abhängen, das über den gesamten Zugang zu unserer Infrastruktur verfügen wird. Wir empfehlen daher, eigene Liquiditätspools einzurichten, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Wir werden sie dabei beraten und ihnen Empfehlungen geben. Privatsphäre ist kein Verbrechen”, heißt es in einem Schlusswort .

Die Behörden werfen eXch vor, gezielt Kriminelle angeworben zu haben. Es existieren einige weitere Swapper, die ihren Kunden ebenfalls einen ungehinderten Geldverkehr versprechen.

Der behördliche Kampf gegen Swapper dauert schon seit Jahren an. Er führte zur Abschaltung des einstigen Marktführers ShapeShift und zum Verschwinden des Privacy Coins Monero von Sideshift.