Krypto News: Celsius Gründer Alex Mashinsky zu 12 Jahren Haft verurteilt

Der Celsius Gründer Alex Mashinsky ist von einem Gericht in New York zu 12 Jahren Haft wegen Betrugs verurteilt worden. Ihm und anderen Führungskräften seiner mittlerweile insolventen Plattform Celsius wird vorgeworfen insgesamt vier Milliarden US-Dollar an Kundengeldern veruntreut zu haben. Bereits im Sommer 2023 war Mashinsky festgenommen worden. Bereits im Vorfeld hatte sich der Angeklagte schuldig des Warenbetrugs und Manipulation der firmeneigenen Kryptowährung CEL bekannt und war so einer Strafe von 30 Jahren entgangen, die ursprünglich von der Bundesanwaltschaft gefordert worden war. Mashinsky beziehungseise seine Anwälte hatten lediglich ein Jahr Hat gefordert.

Damit ist zwar das strafrechtliche Verfahren abgeschlossen, doch Mashinsky wird sich auch noch zivilrechtlichen Verfahren stellen müssen. Sowohl die SEC als auch die CFTC und die FTC haben Klagen eingereicht.

Das Scheitern von Celsius

Celsius Network war ein Krypto-Finanzdienstleister, der 2017 mit dem Versprechen antrat, das traditionelle Bankwesen zu revolutionieren. Nutzer konnten ihre Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum auf der Plattform hinterlegen und dafür attraktive Zinsen kassieren – deutlich mehr, als klassische Banken boten. Gleichzeitig ermöglichte Celsius Krypto-gestützte Kredite: Wer Coins als Sicherheit hinterlegte, konnte im Gegenzug Fiatgeld oder Stablecoins leihen. Auf einige Einlagen bot Celsius bis zu 17 Prozent Zinsen. Auf dem Höhepunkt des Erfolgs im Jahr 2021 hatte Celsius über 1 Millionen Kunden, die mehr als 25 Milliarden Dollar auf der Plattform deponierten.

Im Mai 2022 geriet aufgrund des Zusammenbruchs der Kryptowährung TerraLuna Celsius in eine massive Schieflage. Über Nacht wurden Auszahlungen an Kunden gestoppt und im Juli 2022 meldete das Unternehmen Insolvenz an. Im September 2022 trat Mashinsky als CEO zurück. Im Februar 2024 ging die Plattform offline.

Schlechtes Management, mangelnde Transparenz

Was besonders pikant ist: Bereits im September 2019 hatte Mashinsky seine CEL Token verkauft und das, obwohl er den Celsius Kunden versprochen hatte, genau das nicht zu tun. Der Erlös aus dem Verkauf belief sich auf rund 48 Millionen US-Dollar. Dem gegenüber steht ein Verlust von sieben Milliarden US-Dollar, den Anleger erlitten hatten. Allerdings sind mittlerweile rund 93 Prozent der Kundengelder wieder zurückbezahlt.

Celsius behauptete zudem, konservativ und sicher zu wirtschaften, doch interne Dokumente und spätere Enthüllungen zeigten, dass das Unternehmen hochriskante Investments tätigte – unter anderem mit Nutzervermögen (FTX lässt da schon grüßen). Diese Risiken wurden nach außen nicht offen kommuniziert.

Auch bei den Finanzberichten gab es Schwierigkeiten. Celsius veröffentlichte keine vollständigen oder verlässlichen Finanzberichte. Erst während der Insolvenzverfahren wurde das volle Ausmaß der finanziellen Schieflage sichtbar. Das steht im krassen Gegensatz zu der Aussage von Mashinsky, dass Celsius „sicherer als Banken“ sei.

Zuletzt aktualisiert am 11. Mai 2025